27.Juni 2021 · Autor: Horst Knop

Im Jahr seines 155-jährigen Bestehens kam es in der Vorstandsetage des Kur- und Verkehrsvereins Auerbach 1866 e.V. zu einem deutlichen Stühlerücken. Ursache hierfür war die Ankündigung des bis dahin unter Führung von Ralf Currle amtierenden Vorstands, bis auf eine Ausnahme für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Wegen der Corona bedingten Hygiene- und Versammlungsvorschriften fand die gut besuchte Jahreshauptversammlung nach dem Totalausfall 2020 und einem vergeblichen Versuchen im Mai jetzt im überdachten Hof am Kerweschuppen, Zwischen den Bächen 11, statt.

Bericht des Vorstands
Nach einer akribisch durchgeführten und den Hygienevorschriften geschuldeten Einlasskontrolle durch Ingrid Stühling und Fritz Becker musste Vorsitzender Ralf Currle zunächst die Satzung bemühen, damit die Versammlung nach 15 Minten beschlussfähig war. In seinem Bericht gewährte der Vorsitzende einen tiefen Einblick in die Nöte des Vereins seit März 2020, dem Ausbruch der Pandemie und ihren Folgen für das Vereinsleben. Insbesondere der Ausfall der Kurkonzerte habe Spuren hinterlassen. Allein mit dem „Auerbacher Leben“ konnte die Außendarstellung des Vereins einiger Maßen aufrechterhalten werden. Auch der Kassenbericht von Rechner Manfred Zander war im Umfang und Ergebnis von der Veranstaltungsflaute geprägt. Etwas inhaltsvoller klangen da die Beiträge der beiden Abteilungsleiter. Gabriele Mundt berichtete für die Abteilung „Kunst im Fürstenlager“ von den gelungenen Aktionen im und am Damenbau im Fürstenlager, die bei vielen Besuchern des Staatsparkes auf ein nachhaltiges Echo und Interesse gestoßen waren. Für die Abteilung Kerb konnte Fritz Becker mit zwei Veranstaltungen aufwarten. Dies waren zum einen die Beteiligung an der Auerbacher Spaßnacht im Februar 2020 und zum anderen die Vorstellung der Traditionsfiguren im Hof am Kerweschuppen und die darauffolgende Durchführung der „Schuppenkerb“ im Oktober Hier hatte man in Zusammenarbeit mit Stadt und Kreis ein Hygienekonzept entwickelt, das zumindest fast 100 Personen gesellige Stunden in distanzierter Feierfreude ermöglicht hatte. Nachdem der Kassenprüfungsbericht keine Beanstandungen ergeben hatte und bevor es zur Entlastung von Rechner und Vorstand kam, dankte Vorsitzender Ralf Currle abschließend seinen Vorstandskolleginnen und Vorstandskollegen Thomas Schrabeck, Gisela Hamel, Ingrid Stühling und Manfred Zander für ihre Mitarbeit in einer schwierigen Zeit. In seinen Dank schloss er auch den stellv. Vorsitzenden Jürgen Ullrich ein, der bereits vorher zurückgetreten war.

Die neuen Protagonisten um die „Hauptdrahtzieher“ Günther Kuch und Karlheinz Weigold waren gut vorbereitet und legten den anwesenden Mitgliedern eine Vorschlagsliste in Wort und Bild vor. Lobende wie anerkennende Worte fand er zudem für die ehemaligen Beisitzer Joachim Göldenitz und Lupold von Lehsten. Vorausschauend stellte er fest, dass es in mehreren Verhandlungsrunden gelungen sei, die Weichen für einen neuen Vorstand zu stellen. Dass dies keine leeren Versprechungen waren, ergab sich aus der anschließenden Neuwahl unter der Wahlleitung von Ortsvorsteher Robert Schlappner.

Die neuen Protagonisten um die „Hauptdrahtzieher“ Günther Kuch und Karlheinz Weigold waren gut vorbereitet und legten den anwesenden Mitgliedern eine Vorschlagsliste in Wort und Bild vor. Allein im erweiterten Vorstand waren noch zwei Positionen offen, von denen zumindest die des Pressewartes aus der Versammlung heraus besetzt werden konnte. Alle Bewerber stellten sich mit kurzen Statements vor, wobei sie neben persönlichen Daten insbesondere Gründe und Motivation zu ihrer Bewerbung vortrugen. Dass sämtliche Wahlen einen einstimmigen Ausgang nahmen, unterstreicht die Erleichterung, die bei allen Anwesenden nach der „gelungenen Rettungsaktion und nahtlosen Stabübergabe“, so Berichterstatterin Gerlinde Scharf im BA, zu spüren war.

Neuer 1. Vorsitzender für die nächsten drei Jahre wurde Dr. Reinhard Bauß, der bereits seit 35 Jahren Mitglied des KuVV ist. Bauß: „Er (der KuVV) liegt mir sehr am Herzen und ich werde versuchen, die erfolgreiche Arbeit des bisherigen Vorstands weiterzuführen und neue Ideen einzubringen“. Zu seinen Stellvertretern wurden Günther Kuch, zuständig für Administration und Auerbacher Kerb, und Ulrich Hofmockel, zuständig für Administration und Kunst, gewählt. Mit Karlheinz Weigold als Geschäftsführer wurde ein Verwaltungsfachmann gefunden, der in Zukunft das Schwergewicht an Arbeit zu leisten haben dürfte. Die Finanzen und die Mitgliederverwaltung werden von Kassenwart Holger Osterburg verantwortlich betreut. Für Protokolle und Dokumentation ist weiterhin Ingrid Stühling als einzig Verbliebene des alten Vorstands zuständig. Um die Homepage und EDV kümmert sich jetzt Webmaster Michael Kärchner.

Dem erweiterten Vorstand gehören zudem an: Gabriele Mundt, Abteilungsleiterin Kunst; Fritz Becker, Abteilungsleiter Auerbacher Kerb; Gisela Hamel, Redaktion Auerbacher Leben; Horst Knop, Pressewart; Sven Kempa, Marketing; Ralph Stühling, Kommunalpolitik und Themenrundgänge.
Als Kassenprüfer wurde in Abwesenheit Thomas Roth wiedergewählt, neu ist in diesem Amt Sibylle Becker.

Laudatio für Ralf Currle
Wahlleiter Robert Schlappner würdigte besonders die Arbeit des Vorstandsfindungsteams, dem es „hinter den Kulissen“ gelungen sei, „einen guten neuen Vorstand zu finden“. Dass dabei die TSV aktiv wie personell eine entscheidende Rolle gespielt hat und auch weiterhin habe, sei mehr als nur eine Randnotiz. Besonders warme und herzliche Worte der Anerkennung
und des Dankes fand Schlappner für den scheidenden Vorsitzenden Ralf Currle, der vor sechs Jahren als Nichtvereinsmitglied die Nachfolge seines Schwiegervaters Karl Wilfried Hamel angetreten hatte. Das sei mit seinem Wohnort und Lebensmittelpunkt Stuttgart kein einfaches Unterfangen gewesen, aber er habe den Verein in schwierigen Zeiten „souverän und verlässlich an vorderster Front geführt und repräsentiert“. Der neue Vorstand hat sich am 12. Juli konstituiert und eine umfangreiche Arbeit in Angriff genommen. Ziele und Ergebnisse werden dann im „Auerbacher Leben“ und der lokalen Presse regelmäßig nachzuverfolgen sein.